Arabica und Robusta – die zwei Gesichter des Kaffees
Die wichtigsten Sorten
Weltweit dominieren zwei Sorten den Kaffeeanbau: Coffea Arabica und Coffea Canephora – besser bekannt als Arabica und Robusta.
Arabica macht etwa drei Viertel der Weltproduktion aus, Robusta rund ein Viertel.
Andere Arten wie Liberica oder Excelsa bleiben Exoten.
Unterschiede – auf den ersten Blick ähnlich, im Kern ganz verschieden
Laien sehen kaum Unterschiede – Kenner schon:
Robustabohnen sind kleiner, runder und haben einen fast geraden Einschnitt.
Arabicabohnen dagegen sind größer, ovaler und zeigen eine feine, geschwungene Einkerbung.
Auch genetisch liegen Welten zwischen ihnen:
Arabica besitzt doppelt so viele Chromosomen wie Robusta.
Das spiegelt sich in Wuchs, Blattform und Widerstandsfähigkeit wider:
Wild wachsende Robustas können bis zu 10 Meter hoch werden, Arabicas bleiben meist bei 6 bis 8 Metern.
Koffein und Chlorogensäuren – mehr als nur Wachmacher
Robusta hat die stärkere Wirkung: 2 bis 4,5 % Koffein – fast doppelt so viel wie Arabica (1,1 bis 1,7 %).
Chlorogensäuren, die bei empfindlichen Mägen Probleme bereiten können, sind in Robusta ebenfalls höher.
Schonende Röstverfahren können Chlorogensäuren zwar reduzieren – den Koffeingehalt beeinflusst das kaum.
Geschmack – Feine Nuancen oder volle Power?
Arabica wird geschmacklich meist höher bewertet:
Aromatisch, weich, vielschichtig – oft mit feiner Säure.
Robusta punktet dafür mit kraftvollem Körper, intensiver Crema und erdigen Noten.
Viele Espressomischungen kombinieren beides: die Eleganz der Arabica mit der Stärke der Robusta.
Vorlieben – Diva trifft Kämpferin
Arabica ist anspruchsvoll:
Sie braucht Höhenlagen zwischen 900 und 2.000 Metern, konstante Temperaturen und ist anfällig für Parasiten wie Hemileia vastatrix (Kaffeerost).
Nachtfrost? Der sichere Tod.
Robusta ist robuster:
Sie gedeiht in wärmeren, feuchteren Tiefenlagen (200–300 Meter) und trotzt Hitze, Krankheiten und schwankendem Wetter deutlich besser.
Konsequenz – Qualität hat ihren Preis
Arabicakaffee ist teurer – aus gutem Grund:
Anbau in steilen Höhenlagen, aufwändige Pflege, längere Transportwege und höhere Verarbeitungskosten treiben die Preise nach oben.